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MINT am Abend

Kann man mit naturwissenschaftlichen Vorträgen eine Abendveranstaltung machen? Kommt da überhaupt jemand? Nach den sehr schleppend verlaufenden Rückmeldungen fürchteten wir schon, dass unsere beiden Referentinnen, Patricia Weißenfels und Ruth Jacobs, vor leeren Reihen vortragen würden. Umso erfreulicher war es dann, dass die Aula recht gut besetzt war mit einer bunten Mischung aus großen und kleinen Schülerinnen und Schülern sowie vielen Eltern, die sich über die besonderen Leistungen der beiden Schülerinnen im naturwissenschaftlichen Bereich informieren lassen wollten.
Eingeleitet und aufgelockert wurde der Abend durch Songs der extra für diesen Abend zusammengestellten Band „The Islanders“ bestehend aus Gitarrist und Sänger Bastian Matthias, dem Bassisten Tobias Göbel, Lukas Kanschik am Piano sowie dem Schlagzeuger Leonard Schneider.

Im ersten Teil referierte Patricia Weißenfels über den Einfluss von Musik auf das menschliche Lernverhalten. Ausgehend von der oft zwischen Eltern und ihren Kindern heiß diskutierten Fragestellung, ob man besser mit oder ohne Musik lernen sollte, hatte sie im Rahmen ihrer Facharbeit im Biologie-Leistungskurs umfangreiche Lerntests mit sämtlichen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 5 gemacht. Dabei untersuchte sie die Bereiche Vokabeln lernen, Konzentrationsfähigkeit sowie räumliches Vorstellungsvermögen. Sie stellte deutliche Unterschiede bei den Leistungen mit und ohne Musik fest. Interessanterweise kann man keine generelle Aussage zur Wirkung von Musik treffen, vielmehr unterscheidet sich dieser Effekt bei Musikern und Nicht-Musikern: Während Nicht-Musiker z.B. Vokabeln mit Hintergrundmusik deutlich besser lernen, ist dies bei Musikern umgekehrt. Patricia erläuterte dem Publikum ihre Beobachtungen dann auch auf hirnphysiologischer Ebene: Sie griff auf mittels moderner MRT-Technik erstellte Aufnahmen zurück, um zu verdeutlichen, wo im Gehirn verschiedene Lernprozesse ablaufen und wie sich diese gegenseitig beeinflussen. Außerdem erläuterte sie, wie man aus neurobiologischer Sicht ganzheitliche Lernprozesse gestalten sollte. An der lebhaften Diskussion im Anschluss an den Vortrag konnte man ablesen, dass es Patricia gelungen war, die Zuhörer mit ihrer Darstellung zu fesseln.

In der Pause zwischen den beiden Vorträgen versorgte die Schülerfirma MaNo die Gäste mit kleinen Köstlichkeiten, ehe Ruth Jacobs im zweiten Teil des Abends den Fokus auf die Quantenphysik richtete, indem sie einen Ball gegen die Aula-Wand schmiss und die Frage stellte, ob er nicht auch hätte durch die Wand hindurch fliegen können. Obgleich dies in unserer Erfahrungswelt nicht vorkommt, lässt sich ein solcher Effekt beobachten, wenn man sich auf die Ebene von Elektronen und Quanten herab begibt, wie Ruth bei ihren praktischen Versuchen am physikalischen Institut der Universität Köln nachweisen konnte, eine Arbeit, für die sie den ersten Preis bei Jugend forscht verliehen bekam. Sie konnte in Supraleitern einen so genannten Tunnelstrom durch Potentialbarrieren messen, die für Elektronen eigentlich undurchdringliche „Wände“ darstellen. Mit ihrer großen Begeisterung für die Physik und die mathematische Darstellung der Wirklichkeit nahm Ruth das Publikum mit auf eine Reise durch unbekannte Welten, verwirrende Apparaturen und riesige Formeln. Dass es ihr dabei hervorragend gelang dieses schwierige Thema den Zuhörern nahezubringen, zeigte sich z.B. an der intensiven Nachfrage eines jüngeren Mitschülers, den diese neue Sichtweise offensichtlich sehr fasziniert hat.

Einig war man sich nach der Veranstaltung über die Antwort auf die eingangs gestellte Frage: Man kann mit naturwissenschaftlichen Themen interessante und spannende Abendveranstaltungen machen! Es wäre schön, wenn sich das herumspräche, damit beim nächsten Mal noch mehr Nonnenwerther in den Genuss von MINT am Abend kommen.

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